Ein Operndorf in Afrika. „Für uns ist das eine sehr gute Chance“

Grundsteinlegung von Christoph Schlingensiefs Festspielhaus in Burkina Faso

Christoph Schlingensief hat in Burkina Faso den ersten Spatenstich getan und den Grundstein gelegt für sein Festspielhaus: In der Nähe von Ouagadougou entsteht bei dem kleinen Dorf Laongo ein ganzes Operndorf mit Schule, Theaterbühne, Werkstätten und auch einer Krankenstation. „Von Afrika lernen“ nennt Schlingensief sein Projekt – denn es geht ihm um ernsthaften Kulturaustausch.

Bericht im SWR 2, DLF Kultur Heute, Deutsche Welle, WDR 3, Ö1
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Der fliegende Schlingensief – Wagner-Inszenierung „Fliegender Holländer“ am Teatro Amazon, Manaus.

Der Mythos von Manaus, dem wohl exotischsten Opernhaus der Welt, zog seit dessen Gründung 1896 Scharen von zivilisationsmüden Europäern an. Sie wollten ihre Hochkultur in Form von Oper mitten hinein in den wilden Dschungel tragen. Doch der Dschungel kam zur Oper. Lange Jahre stand das verfallene, verwanzte Haus nurmehr als skurriles Symbol mitten in Manaus Altstadt. Bis der aus Sao Paulo stammende Dirigent Luiz Fernando Malheiro 1997 in dem fast 100 Jahre alten Haus auf die Idee kam, ein Opernfestival zu etablieren.

2007 inszenierte Christoph Schlingensief im Rahmen des Festivals Wagners „Fliegender Holländer“, Kooperationspartner sind das Haus der Kunst München und das Goethe-Institut Sao Paulo.

Bericht am 24.4.2007 im ORF (DLF, SWR, NDR, DW)
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Anfassen der Zelte verboten. Theater im Iran

Das Fadjr-Festival in Teheran.

Das Zelt als Schutz vor den Blicken anderer, als vertraute Umgebung, als Heimat im Ungewissen, so wollten die iranischen Behörden die Choreografie von Helena Waldmann gern deuten. Keine Spur von Eingrenzung, Unterdrückung oder gar Willkür unterm Tschador, dem zeltähnlichen schwarzen Schleier persischer Frauen.

Stattdessen ein fragwürdiger neuer Titel: Occupied territory, Besetztes Gebiet.

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Aluminium für Amerika

Das umstrittene Karahnjukar-Wasserkraftwerk auf Island

(Hinweis: Das WKW wurde trotz des beschriebenen Protests gebaut)

Island gilt als das sauberste Land Europas. Keine Atomkraftwerke, endlose Schneefelder und Gletscher, geothermische Quellen und Wasserkraftwerke. Islands Energie stammt überwiegend aus Wasserkraftwerken, Geothermie und aus einem noch verschwindend geringen Anteil Windkraft. Nun wird auf Island ein neuer Staudamm gebaut und nicht nur die Naturschützer fragen sich wofür.

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The Holyrood Building – Zum Neubau des Schottischen Parlamentsgebäudes

Zeichen des Autonomiebestrebens – Zu Besuch in Schottlands Prestigebau

Am 1. Juli 1999 wurde in Schottland kräftig gefeiert. Tony Blair hatte sein Wahlversprechen von 1997 gehalten und den gut 5 Millionen Schotten, die nur allzu gern ihre Autonomie von den Low-Lowlandern, den Briten betonen, eine eigene Landesregierung gegeben. Ihre altes Parlament war 1707, fast 300 Jahre zuvor bei der Zwangsvereinigung von Schottland und England aufgelöst worden. Die vorerst provisorisch untergebrachten frischgewählten 129 MSPs, die Members of Scottish Parliament, konnten sich seitdem auf ein neues Parlamentsgebäude freuen, das aus 70 Entwürfen ein Jahr zuvor bereits ausgewählt worden war.

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Neue Töne aus Gran Canaria?

Eine Uraufführung von Aribert Reimann und andere Eindrücke vom Avantgarde-Musikfestival

Spätestens seitdem Luciano Berios Schlussakte von Puccinis unvollendet gebliebenen Turandot vor zwei Jahren in Las Palmas uraufgeführt wurde, ist man auch in Deutschland auf das Musikfestival auf den Kanaren aufmerksam geworden. Dort soll nun das Aribert Reimanns Stück „Tarde“ mit dem Staatsorchester Stuttgart uraufgeführt werden. Aribert Reimann gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten in Deutschland. Als Opernkomponist mit Werken wie „Das Schloss“ und „Troades“ fand er internationale Anerkennung.

Beitrag auf www.deutschlandfunk.de

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Die Kulturhauptstadt Graz und das drohende Vakuum

Eine Bilanz von „Graz 2003“

Im Jahr 2010 wird Deutschland wieder eine der europäischen Kulturhauptstädte stellen dürfen. Und schon jetzt steht ein gutes Dutzend bundesrepublikanischer Metropolen in den Startlöchern und bewirbt sich um den Titel. Denn Kulturhauptstadt Europas zu sein, das verspricht Tourismus und Wirtschaftsförderung, Bekanntheit und Attraktivität – und mit all dem Geld. So jedenfalls sollte man meinen. Im österreichischen Graz allerdings, das Anfang Dezember das Hauptstadtszepter an Genua und Lille weiterreichen wird, ist die Euphorie einer gewissen Ernüchterung gewichen – in finanzieller Hinsicht jedenfalls.

Beitrag auf www.deutschlandfunk.de

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Der Kontrapunkt auf der Leinwand – Der Maler Lyonel Feininger als Komponist


Zwei Kirchtürme erheben sich aus dem Häusermeer, kantig, ineinandergeschoben, der eine hoch aufstrebend, der andere geduckt – zwei Gegenspieler, die das Gemälde im Gleichgewicht halten – das Gemälde heißt Die Türme über der Stadt.
In hellen ockerfarbenen Tönen strahlt dieses Bild von Lyonel Feininger aus dem Jahre 1931 Leichtigkeit und Transparenz aus, trotz der Strenge der geraden Linien.

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Rare Opernschätzchen in Irlands rauem Südosten


Das 48. Wexford-Opernfestival

In der kleinen irischen Hafenstadt Wexford, 100 Kilometer südlich von Dublin hat vergangene Woche das 48. Festival of the Opera begonnen. Bis Ende Oktober stehen jeden Tag mindestens zwei Veranstaltungen mit klassischer Musik auf dem Programm, Kammerkonzerte, die Uraufführung des irischen Werkes „Wall of the Clouds“, drei Opernpremieren, eine Faust-Inszenierung, die Dreigroschenoper und vieles mehr. Die besondere Aufmerksamkeit des Opernpublikums ziehen wie jedes Jahr die Premieren selten gespielter Opern auf sich. In diesem Herbst fiel die Wahl auf Karl Goldmarks Oper „Die Königin von Saba“ von 1875, auf Umberto Giordanos „Siberia“ von 1903 und auf Stanislaw Moniuszkos Oper „Das Geisterschloß“.

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