Vergiss Ibiza. Auf zur Rave-olution!

Techno-/House-Musik zwischen Kommerz und politischem Anspruch

Tanzen als Protest. Vom politischen Anspruch zur Partymeile

Tomorrowland 2024
Feature für das Radiokolleg Ö1 Techno-Serie

Ob als Hardpop-Club an der mexikanisch-texanischen Grenze, als Bassiani in Georgien mit seiner kämpferischen LGBTQ-Community, die factory-people in Beirut, die trotz Existenzängsten Technoparties für Zehntausende im Krisengebiet veranstalten, auch in Damaskus wird wieder geravt – die ursprüngliche underground-Kultur des Techno war das Versprechen einer besseren, reformierbaren Welt. Rumänien lädt zum Untold-Festival, Kasachstan lockt das internationale junge Publikum zum Satisfaction-Festival, Usbekistan hat das STIHIA und in Albanien tanzt die Jugend auf dem UNUM-Festival. Techno- und House Musik kann aber auch anders. Die progressive Jugendkultur des Techno und House wird in islamischen Staaten wie Saudi-Arabien/mdlbeast und Dubai für ein modernes, hippes Image benutzt. Über allem steht die Mutter der Techno-Szene, das Tomorrowland-Festival, das 2024 sein 20. Jubiläum feierte und den Nachwuchs für die Bühnen von Ibiza, aber auch Beirut, Tiblisi und Ciudad Juarez heranzieht. Ohne politische Message. Oder doch?

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Alte Meister in Bewegung – Neuhängung der Alten Pinakothek München. Kunstgeschichte neu denken?

Neuhängung der Alten Meister mit blauen Schildern gekennzeichnet

Mit dem Konzept Mix & Match hat die Pinakothek der Moderne in München letztes Jahr für Furore und Kritik gesorgt. Die neue Sammlung wurde komplett neu gehängt, Nazigemälde neben Joseph Beuys. Alte Denkmuster sollen aufgebrochen werden, ist das Ziel der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. Ähnliches ist in den vergangenen Wochen auch in der Alten Pinakothek mit den Alten Meistern passiert.

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Isländischer Frauen-Rap. Zehn Jahre Daughters of Reykjavik

Während die Machos der Hip Hop-Clubs gern unter der Gürtellinie austeilen und politisch fragwürdige Thesen raushauen, klingt das bei weiblichen Rapperinnen durchdachter und weniger martialisch. Sich in der Szene länger zu behaupten, dazu gehört viel Durchhaltevermögen und vielleicht auch Trotz. Genau deswegen können die „Töchter von Reykjavik“ 2023 ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Eine Band, die eigentlich nie eine Band sein wollte.

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„Fast ein komplett neuer Saal.“

Zum 50. Jubiläum 2023: Das sanierte Opernhaus von Sydney

Grundsaniert ins Jubiläumsjahr 2023 (pics > MüllerBBM)

2023 feiert das Opernhaus von Sydney sein 50. Jubiläum. Das weltweit berühmte Gebäude, 1973 von dem dänischen Architekten Jørn Utzon erbaut, wurde zehn Jahre lang saniert. Vor allem die seit langem kritisierte Akustik wurde maßgeblich verbessert. Mit der Wiedereröffnung des Hauses im Juli ist die frühere Hamburger Generalmusikdirektorin und gebürtige Australierin Simone Young die Chefdirigentin des Sydney Symphony Orchestra.

Die Begeisterung über den neuen Klang hält auch nach Wochen noch an.

Bericht im ORF Ö1
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Musik aus dem Nirgendwo. Zu Besuch im nördlichsten Musikstudio Islands – Floki

Das nördlichste Studio Islands: Reportage aus den Floki Studios

Mit moderner Tontechnik und Musiksoftware kann heute fast jeder ein eigenes Homestudio aufbauen, zu niedrigen Kosten und auch gleich selbst produzieren. Professionelle Studios müssen sich etwas einfallen lassen, wie sie trotzdem attraktiv sein können. In den letzten Jahren, unterbrochen von der Pandemie, wurden zahlreiche neue Musikstudios gebaut oder reaktiviert an spektakulären Orten: Im Regenwald von Brasilien das Sonasterio der Miloco Studios, auf einer Insel in Norwegen das Ocean Sound, in der Provence die Miraval Studios, in Südspanien die Space Mountain Studios, im englischen Exmoor die Devon Analogue Studios und seit knapp einem Jahr in Nordisland das Floki Studio, das nördlichste professionelle Musikstudio der Welt.

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Hans Zimmer Live in München

Momentan kann man sich vor Hans Zimmer in Europa nicht retten. Auf seiner Europa-Tournee, die ihn bereits nach Manchester, Hamburg, Zürich und München führte, erstmals nach Slowenien und auch Auftritte in Polen, Ungarn und Tschechien einplant, tritt der frischgebackene Oscarpreisträger auch in der Wiener Stadthalle auf. Mit dabei das aufgrund des Krieges dezimierte ukrainische Odessa Opera Orchestra.

Ö1 ORF Wien 12.4.22
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Was geht uns das an? Verfilmte Kolonialgeschichte.

Kameruner Dokfilmprojekt « Patrimoine et histoire coloniale 2021 »

Teilnehmer des Dokfilmprojektes

Die Black Lives Matter-Bewegung aus den USA gab den Ausschlag: Rund sechzig Jahre nach der Unabhängigkeit vieler afrikanischer Staaten diskutieren afrikanische Künstler, Journalisten und Wissenschaftler heute wieder verstärkt über die Folgen des Kolonialismus für ihre Länder. Während in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren nahezu ausschließlich die negativen Auswirkungen für die afrikanischen Gesellschaften betont wurden, flossen in die Diskussion der neunziger Jahre auch Überlegungen über mögliche positive Folgen ein. Heute sieht eine neue Generation die Debatte mit anderen Augen, ist auf der Suche nach einer präkolonialen Identität. Wie groß das Interesse daran ist, zeigten die Bewerbungen für ein Dokumentarfilmprojekt in Kamerun, in dem die Teilnehmer nicht nur die neuesten Videotechniken kennenlernen, sondern sich mit der deutschen Kolonialzeit Kameruns beschäftigen sollten. Drei Monate lang wurde diskutiert, geschrieben, gedreht und im Land herumgereist (Links zu den Filmen siehe unten).

Der Leiter des Projektes: Jean-Marie Teno, einer der bekanntesten Regisseure Kameruns, der seit den 70er Jahren in Paris arbeitet und die Oscar-Academy in Hollywood berät. Tenó gehört neben Jean Riene Bekólo zu den wichtigsten Regisseuren Kameruns.

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Sound der Krise. Die junge anglophone Musikszene Kameruns

Gemeinsam gegen den Bürgerkrieg.

Mary Asaba, links und Mr. Leo, rechts

Seit fünf Jahren tobt in Kamerun ein Bürgerkrieg im englischsprachigen Nordwest- und im Südwesten des Landes. Viele anglophone KünstlerInnen, MusikerInnen und SängerInnen mussten deshalb seit 2016 ihre Heimat verlassen. Statt in ihren Musikstudios in Buea, der Regionalhauptstadt des Südwestens, produzieren sie ihre Alben in Douala, der Hafenstadt Kameruns. Eine neue Generation kreativer Köpfe setzt sich mit Hilfe ihrer Songs gegen die Vertreibung und die wachsende Gewalt in den Krisengebieten ein und verschafft sich damit mittlerweile auch international Gehör.

Bericht Deutschlandfunk Corso

Der Sound der Krise: Wie Musiker in Kamerun sich gegen das System auflehnen (deutschlandfunk.de)

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