Afrika backstage. Im Gespräch mit Jochen Flasbarth auf der Munich Security Conference MSC.

Wie weiter ohne USAID in Afrika?

Die US-amerikanische Entwicklungshilfeorganisation USAID wurde von der neuen US-Regierung auf Eis gelegt. Offiziell heißt es, die bisherigen Ausgaben der Behörde würden überprüft. Tatsache ist, dass fast 50 Milliarden an Entwicklungshilfegeldern derzeit wegfallen. Zusätzlich sind die USA aus der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgetreten. Welche Folgen hat das für die deutsche Entwicklungspolitik in Afrika ?

Wir sprechen heute mit Jochen Flasbarth, einem der wichtigsten Entwicklungspolitiker Europas. Herr Flasbarth ist Staatssekretär im deutschen Bundesentwicklungsministerium BMZ, in den 2000er Jahren war er Chef des Bundesumweltamtes, von 2013 bis 2021 Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Das BMZ hat die Reform der Weltbank angestoßen und ist maßgeblich an der Sahel-Allianz beteiligt.

#3 Was bedeutet die Reform der Weltbank für Afrika?

Afrika backstage. Im Gespräch mit Odilia Hebga, Weltbank Kamerun. Zwischen den Welten.

Afrika ist ein Kontinent, ein großer Kontinent. Wir möchten in der neuen Folge über die geopolitische und wirtschaftliche Situation in Afrika und deren Auswirkungen heute mit ODILIA HEBGA reden. Sie ist eine Frau zwischen den Welten. Geboren in Wien, mit Eltern aus Kamerun. Eine Kindheit in Österreich, Europa, ihre Karriere hat sie aber bei der Weltbank als Managerin gemacht, als lead external affairs officer. Derzeit arbeitet sie in Kamerun, wo sie unter anderem auch für Zentralafrika und den Kongo zuständig ist.
Sie berät die Geschäftsleitung des lokalen Weltbankstandorts strategisch und überwacht das Reputationsrisiko des Länderportfolios, ist also die Expertin für Kamerun, wenn es um die Vergabe von Weltbankgeldern an Projekte in Kamerun geht. Welche Projekte unterstützt die Weltbank derzeit in ihrem Zuständigkeitsbereich, also nicht nur Kamerun, sondern auch Kongo, Tschad, Zentralafrikanische Republik?

#3 Afrika backstage: Im Gespräch mit Odilia Hebga

Reform der Entwicklungshilfe aus afrikanischer Sicht

Kritik an der aktuellen Praxis und Lösungsvorschläge

Positives Beispiel: Förderung von Solarprojekten an einer Grundschule in Tiko/Südwestkamerun durch die Schweiz und COREDA

Wenn 335 Millionen Dollar an internationalen Corona-Hilfsgeldern plötzlich verschwinden, wenn Hilfsgelder für lokale Projekte von Staatsregierungen zurückgehalten werden aus nicht nachvollziehbaren Gründen und wenn lokale Organisationen hohe Hürden nehmen müssen, um gefördert zu werden durch internationale Geldgeber, so geschehen in Zentralafrika, dann beginnt die lokale Bevölkerung am Sinn von Entwicklungshilfe zu zweifeln. Knapp 54 Milliarden US-Dollar flossen 2022 nach Afrika, ein Viertel aller Hilfsgelder weltweit. Das deutsche Entwicklungsministerium fördert den Kontinent mit knapp 5 Milliarden Euro, soll aber jetzt sparen. Auch die deutsche Wirtschaft fordert eine entwicklungspolitische Zeitenwende.

Bericht Deutschlandfunk Kultur Zeitfragen 2024
„Reform der Entwicklungshilfe aus afrikanischer Sicht“ weiterlesen