Afrika backstage. Im Gespräch mit Jochen Flasbarth auf der Munich Security Conference MSC.

Wie weiter ohne USAID in Afrika?

Die US-amerikanische Entwicklungshilfeorganisation USAID wurde von der neuen US-Regierung auf Eis gelegt. Offiziell heißt es, die bisherigen Ausgaben der Behörde würden überprüft. Tatsache ist, dass fast 50 Milliarden an Entwicklungshilfegeldern derzeit wegfallen. Zusätzlich sind die USA aus der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgetreten. Welche Folgen hat das für die deutsche Entwicklungspolitik in Afrika ?

Wir sprechen heute mit Jochen Flasbarth, einem der wichtigsten Entwicklungspolitiker Europas. Herr Flasbarth ist Staatssekretär im deutschen Bundesentwicklungsministerium BMZ, in den 2000er Jahren war er Chef des Bundesumweltamtes, von 2013 bis 2021 Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Das BMZ hat die Reform der Weltbank angestoßen und ist maßgeblich an der Sahel-Allianz beteiligt.

Afrika backstage. Malaria – Impfung oder Heilpflanzen?

Prof. Leopold Lehman, Universität Douala/Kamerun im Gespräch.

19.12.24 – WHO: World Malaria Report 2024

Weltweit haben sich im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen mit Malaria infiziert. Im aktuellen Weltmalariabericht der WHO wurden 2023 rund 263 Millionen Fälle dokumentiert, elf Millionen mehr als im Vorjahr. Fast 600.000 Menschen sind demnach im vergangenen Jahr an der Krankheit gestorben. Wie bei den Neuin­fektionen ergaben sich auch fast alle Todesfälle (95 Prozent) in Afrika. Mehr als drei Viertel der Toten waren Kinder unter fünf Jahren. Das Ziel der Vereinten Nationen, die Sterblichkeitsrate bis 2030 auf 1,5 zu senken, wird verpasst.

In Kamerun gibt es seit 2024 die erste Malaria-Impfung. RTS,S/AS01 klingt ein wenig nach Science-Fiction. Doch hinter den Buchstaben verbirgt sich einer der größten Forschungserfolge der Medizin: Nach jahrzehntelangen Anstrengungen ist es gelungen, einen weiteren Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln.

Prof. Leopold Lehman, gebürtig aus Kamerun, gehört als Infektiologe der Universität Douala zu den Koryphäen der Malaria-Forschung in Afrika.

#3 Was bedeutet die Reform der Weltbank für Afrika?

Afrika backstage. Im Gespräch mit Odilia Hebga, Weltbank Kamerun. Zwischen den Welten.

Afrika ist ein Kontinent, ein großer Kontinent. Wir möchten in der neuen Folge über die geopolitische und wirtschaftliche Situation in Afrika und deren Auswirkungen heute mit ODILIA HEBGA reden. Sie ist eine Frau zwischen den Welten. Geboren in Wien, mit Eltern aus Kamerun. Eine Kindheit in Österreich, Europa, ihre Karriere hat sie aber bei der Weltbank als Managerin gemacht, als lead external affairs officer. Derzeit arbeitet sie in Kamerun, wo sie unter anderem auch für Zentralafrika und den Kongo zuständig ist.
Sie berät die Geschäftsleitung des lokalen Weltbankstandorts strategisch und überwacht das Reputationsrisiko des Länderportfolios, ist also die Expertin für Kamerun, wenn es um die Vergabe von Weltbankgeldern an Projekte in Kamerun geht. Welche Projekte unterstützt die Weltbank derzeit in ihrem Zuständigkeitsbereich, also nicht nur Kamerun, sondern auch Kongo, Tschad, Zentralafrikanische Republik?

#3 Afrika backstage: Im Gespräch mit Odilia Hebga

Reform der Entwicklungshilfe aus afrikanischer Sicht

Kritik an der aktuellen Praxis und Lösungsvorschläge

Positives Beispiel: Förderung von Solarprojekten an einer Grundschule in Tiko/Südwestkamerun durch die Schweiz und COREDA

Wenn 335 Millionen Dollar an internationalen Corona-Hilfsgeldern plötzlich verschwinden, wenn Hilfsgelder für lokale Projekte von Staatsregierungen zurückgehalten werden aus nicht nachvollziehbaren Gründen und wenn lokale Organisationen hohe Hürden nehmen müssen, um gefördert zu werden durch internationale Geldgeber, so geschehen in Zentralafrika, dann beginnt die lokale Bevölkerung am Sinn von Entwicklungshilfe zu zweifeln. Knapp 54 Milliarden US-Dollar flossen 2022 nach Afrika, ein Viertel aller Hilfsgelder weltweit. Das deutsche Entwicklungsministerium fördert den Kontinent mit knapp 5 Milliarden Euro, soll aber jetzt sparen. Auch die deutsche Wirtschaft fordert eine entwicklungspolitische Zeitenwende.

Bericht Deutschlandfunk Kultur Zeitfragen 2024
„Reform der Entwicklungshilfe aus afrikanischer Sicht“ weiterlesen

Für und wider Umsiedlungen in Afrika

Der Nationalpark Sena Oura/ Bouba Ndjidda Kamerun – Tschad/BSB Yamoussa

Frauenkooperative der umgesiedelten Dörfer

Künftig sollen 30 Prozent der globalen Landfläche Naturschutzgebiete sein, 15 Prozent sind es heute. Die Errichtung und Gründung von Nationalparks sorgt einerseits für den Schutz von Tier- und Pflanzenwelt. Andererseits leben Menschen in den Schutzgebieten, die oftmals von den Behörden gewaltsam vertrieben werden – im Namen des Naturschutzes. So geschehen in Tansania im Ngorongoro-Schutzgebiet, in Kenia im Saiwa-Swamp-Nationalpark, am Amazonas. In Indien hat man die Bevölkerung des Nagarhole-Nationalpark überzeugen können, freiwillig umzusiedeln, ebenso in Mosambik, mit zwiespältigem Erfolg. Auch im binationalen Nationalpark Sena Oura-Bouba Ndjidda im Grenzgebiet zwischen Kamerun und Tschad wurde die Bevölkerung von sechs Walddörfern überzeugt, die Häuser ihrer Vorfahren zu verlassen. Das geschah freiwillig, sagen sie.

Bericht im DLF November 2024
„Für und wider Umsiedlungen in Afrika“ weiterlesen

Wiedereröffnung der Rotkreuzklinik Wertheim als Bürgerspital

Bericht im Deutschlandfunkkultur Okt. 2024

Viele Krankenhäuser in Deutschland haben heute keine Perspektiven mehr. Rund 55 Prozent der 1874 Klinken sind überschuldet. Mit Verabschiedung der Krankenhausreform soll das sich ändern, viele Träger sind aber skeptisch. Seit Anfang der 90er Jahre wurden rund 540 der Häuser bereits geschlossen, weitere sind von der Schließung bedroht. Das sorgt vor allem in den ländlichen Gebieten der Flächenländer Baden-Württemberg und Bayern für eine Einschränkung der Notversorgung. Statt in 20 Minuten erhalten Notfallpatienten immer häufiger erst in 30 oder 40 Minuten erste Hilfe. Das wird mehr oder weniger gut durch Telemedizin aufgefangen.

Eine kleine Stadt in Baden-Württemberg musste der Schließung ihrer Klinik dieses Jahr zusehen, wollte das nicht akzeptieren und finanziert sie jetzt selbst, zumindest auf den ersten Blick. Ein Beispiel für andere deutsche Kommunen?

„Wiedereröffnung der Rotkreuzklinik Wertheim als Bürgerspital“ weiterlesen

Vergiss Ibiza. Auf zur Rave-olution!

Techno-/House-Musik zwischen Kommerz und politischem Anspruch

Tanzen als Protest. Vom politischen Anspruch zur Partymeile

Tomorrowland 2024
Feature für das Radiokolleg Ö1 Techno-Serie

Ob als Hardpop-Club an der mexikanisch-texanischen Grenze, als Bassiani in Georgien mit seiner kämpferischen LGBTQ-Community, die factory-people in Beirut, die trotz Existenzängsten Technoparties für Zehntausende im Krisengebiet veranstalten, auch in Damaskus wird wieder geravt – die ursprüngliche underground-Kultur des Techno war das Versprechen einer besseren, reformierbaren Welt. Rumänien lädt zum Untold-Festival, Kasachstan lockt das internationale junge Publikum zum Satisfaction-Festival, Usbekistan hat das STIHIA und in Albanien tanzt die Jugend auf dem UNUM-Festival. Techno- und House Musik kann aber auch anders. Die progressive Jugendkultur des Techno und House wird in islamischen Staaten wie Saudi-Arabien/mdlbeast und Dubai für ein modernes, hippes Image benutzt. Über allem steht die Mutter der Techno-Szene, das Tomorrowland-Festival, das 2024 sein 20. Jubiläum feierte und den Nachwuchs für die Bühnen von Ibiza, aber auch Beirut, Tiblisi und Ciudad Juarez heranzieht. Ohne politische Message. Oder doch?

„Vergiss Ibiza. Auf zur Rave-olution!“ weiterlesen

Neuer Umgang mit der Kolonialzeit in Kamerun

Vierteilige Serie im ORF 13.-16. Mai 2024

https://oe1.orf.at/programm/20240513/757270/Der-neue-Umgang-mit-der-Kolonialzeit-in-Kamerun-1

Bericht am 13.5.24 in Ö1 Radiokolleg

https://oe1.orf.at/programm/20240514/757321/Der-neue-Umgang-mit-der-Kolonialzeit-in-Kamerun-2

Bericht am 14.5.24 in Ö1 Radiokolleg

https://oe1.orf.at/programm/20240515/757373/Der-neue-Umgang-mit-der-Kolonialzeit-in-Kamerun-3

Bericht am 15.5.24 in Ö1 Radiokolleg

https://oe1.orf.at/programm/20240516/757424/Der-neue-Umgang-mit-der-Kolonialzeit-in-Kamerun-4

Bericht am 16.5.24 in Ö1 Radiokolleg