Die kleine Kommune Pullach bei München hat eine besondere Geschichte.
Sie steht nicht nur für Reichtum und schicke Villen von Münchner Beamten. Sie ist auch seit Gründung der Bundesregierung ein Synonym für den Bundesnachrichtendienst BND. Von Pullach aus wurden im Kalten Krieg Spione in die Welt geschickt. Was nicht so bekannt ist: Das heutige BND-Gelände am Hochufer der Isar war bereits im Dritten Reich für Nazigrößen wie Martin Bormann, Vermögensverwalter von Adolf Hitler, eine beliebte Wohngegend.
Die Gebäude der Nazisiedlung stehen noch heute, teilweise auf BND-Gelände. Weil der Bundesnachrichtendienst künftig nicht mehr von Pullach, sondern von Berlin aus spionieren soll, spekuliert die Gemeinde nach dem Wegzug auf millionenschweren Baugrund und Gewerbeflächen.
Wären da nicht fünf Familien, denen die Flächen vor dem Dritten Reich gehörten und sie jetzt zurückfordern. Die Nationalsozialisten hätten ihnen in den 1930er Jahren die wertvollen Grundstücke abgepresst, ähnlich wie Raubkunst. Die heutigen Besitzer – der Freistaat Bayern, das Land Bayern, die Stadt München und die Bundesrepublik Deutschland – bestreiten das.

