Von den einstigen Wäldern Äthiopiens ist heute kaum noch etwas übrig. Doch rund um die christlich-orthodoxen Klöster des Landes kann man die frühere Artenvielfalt noch erahnen. Die Kirchenwälder gelten als heilig und werden daher vor der Abholzung geschützt.
Deutsche Galerien weigern sich, seine jetzt unter eigenem Namen laufenden Bilder auszustellen. In Italien ist man da weniger zimperlich: Sein aktuelles Projekt „Kairos“, initiiert von einem deutschen Mäzen, sorgte im Herbst für Aufregung in Venedig in der Bibliotheca NazionaleMarciana am Markusplatz.
Sebastian Schwarz wollte das renommierte Glyndebourne Opernfestival zu einer experimentierfreudigen Bühne machen. Dann gab er seinen Posten als Generaldirektor unerwartet ab. Seine Vision ist in diesem Jahr dennoch erkennbar – zum Beispiel in einer Inszenierung von Samuel Barbers Oper „Vanessa“.
Humorvolles Trauerspiel rund um weibliche Gefühle: Keith Warners Inszenierung von Samuel Barbers Oper „Vanessa“ (Tristram Kenton)
Seit 1963 ist Kenia von Großbritannien unabhängig. Dennoch erinnert bis heute vieles an die Kolonialvergangenheit – und lässt im besten Fall sogar die Kassen klingeln. So wie im Karen-Blixen-Museum in Nairobi, das an die erfolglose, aber dennoch berühmte dänische Kaffeefarmerin erinnert.
„Ich hatte ein Farm in Afrika“ – das Haus der dänischen Kafffeefarmerin Karen Blixen in Kenia (Deutschlandradio/Susanne Lettenbauer)
Richard Wagner „Fliegender Holländer“ auf Passionsboden. Sinn und Unsinn von Oper in Oberammergau
Der kleine oberbayerische Ort Oberammergau ist für die einen ein heiliger Wallfahrtort, für andere einfach nur sehr skurril. Bunte Lüftlmalerei, zahlreiche Jesus-Holzschnitzfiguren in Souvenirläden und ein Passionstheater, das alle zehn Jahre Schauplatz des ältesten Passionsspiels der Welt ist.
Doch was genau passiert zwischen den zehn Jahren in dem Theater, das immerhin 4500 Zuschauer fasst?
Die kleine Kommune Pullach bei München hat eine besondere Geschichte.
Sie steht nicht nur für Reichtum und schicke Villen von Münchner Beamten. Sie ist auch seit Gründung der Bundesregierung ein Synonym für den Bundesnachrichtendienst BND. Von Pullach aus wurden im Kalten Krieg Spione in die Welt geschickt. Was nicht so bekannt ist: Das heutige BND-Gelände am Hochufer der Isar war bereits im Dritten Reich für Nazigrößen wie Martin Bormann, Vermögensverwalter von Adolf Hitler, eine beliebte Wohngegend.
Die Gebäude der Nazisiedlung stehen noch heute, teilweise auf BND-Gelände. Weil der Bundesnachrichtendienst künftig nicht mehr von Pullach, sondern von Berlin aus spionieren soll, spekuliert die Gemeinde nach dem Wegzug auf millionenschweren Baugrund und Gewerbeflächen.
Wären da nicht fünf Familien, denen die Flächen vor dem Dritten Reich gehörten und sie jetzt zurückfordern. Die Nationalsozialisten hätten ihnen in den 1930er Jahren die wertvollen Grundstücke abgepresst, ähnlich wie Raubkunst. Die heutigen Besitzer – der Freistaat Bayern, das Land Bayern, die Stadt München und die Bundesrepublik Deutschland – bestreiten das.
Zwei Häuser, zwei kleine Ortschaften in Bayern stehen für Anfang und Ende der Gruppe 47.
Am Bannwaldsee bei Füssen begann, was als die einflussreichste, nicht unumstrittene Literatengruppe der Nachkriegszeit die junge Bundesrepublik bestimmte.
20 Jahre später löste sich die Gruppe im Einödhaus der Pulvermühle von Waischenfeld in Oberfranken auf.
Wie prägten die Literaten diese Orte? Wer erinnert sich noch an die Dramatiker, Lyriker und Essayisten, die Thomas Mann nur als “pöbelhafte Rasselbande” bezeichnete?
Mit Unbehagen und viel Getöse hatte der Freistaat Bayern den 1. Januar 2016 erwartet, der Tag, an dem die Urheberrechte an Adolf Hitlers „Mein Kampf“ auslaufen würden. Seitdem darf das folgenschwere Pamphlet weltweit nachgedruckt werden. Der Freistaat beobachtet geplante Nachdrucke mit Argusaugen und will sich Klagen wegen Volksverhetzung vorbehalten.
Das Münchner Institut für Zeitgeschichte IfZ hat im Januar 2016 die lang erwartete Kritische Edition vorgestellt, deren Finanzierung der Freistaat 2012 abrupt eingestellt hatte. Zwei dicke Bände sind es geworden mit rund 2000 Seiten.
Neben dem Wissenschaftlerteam um Christian Hartmann saß auch der Hitler-Experte Ian Kershaw auf dem Podium.
Tee mit Osama bin Laden, Handshake mit islamistischen Chefideologen: Reinhard Erös hat keine Berührungsängste. Wenn es um Afghanistan geht, kommt in Deutschland niemand an dem ehemaligen Bundeswehrarzt vorbei. Er ist seit Jahrzehnten in dem Land aktiv, leistet Entwicklungshilfe und kennt die politische Lage genau. Bereits 2001 warnte Erös vor der Rückkehr der Taliban. Meist behält er Recht.
Mehrere 10.000 nicht detonierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen noch in Deutschland. Für Entschärfungen müssen immer wieder ganze Stadtviertel evakuiert werden. Korrosion und noch aktive Langzeitzünder machen die Blindgänger zu „Zeitbomben“ im Wortsinne. Die Angst vor Selbstzündungen wächst.