Rezension: Kritische Edition Hitler. “Mein Kampf”, Institut für Zeitgeschichte

Mit Unbehagen und viel Getöse hatte der Freistaat Bayern den 1. Januar 2016 erwartet, der Tag, an dem die Urheberrechte an Adolf Hitlers „Mein Kampf“ auslaufen würden. Seitdem darf das folgenschwere Pamphlet weltweit nachgedruckt werden. Der Freistaat beobachtet geplante Nachdrucke mit Argusaugen und will sich Klagen wegen Volksverhetzung vorbehalten.

Das Münchner Institut für Zeitgeschichte IfZ hat im Januar 2016 die lang erwartete Kritische Edition vorgestellt, deren Finanzierung der Freistaat 2012 abrupt eingestellt hatte. Zwei dicke Bände sind es geworden mit rund 2000 Seiten.

Neben dem Wissenschaftlerteam um Christian Hartmann saß auch der Hitler-Experte Ian Kershaw auf dem Podium.

Bericht im Deutschlandfunk, Kultur Heute, Januar 2016
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Der mit den Taliban plaudert. Afghanistan-Aktivist Reinhard Erös.

Tee mit Osama bin Laden, Handshake mit islamistischen Chefideologen: Reinhard Erös hat keine Berührungsängste. Wenn es um Afghanistan geht, kommt in Deutschland niemand an dem ehemaligen Bundeswehrarzt vorbei. Er ist seit Jahrzehnten in dem Land aktiv, leistet Entwicklungshilfe und kennt die politische Lage genau. Bereits 2001 warnte Erös vor der Rückkehr der Taliban. Meist behält er Recht.

Bericht im DLF-Magazin
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Beim Herrn der Pfeifen – Zu Besuch im größten Orgelzentrum der Welt in Oberbayern

Valley liegt nicht nur in Amerika. Valley liegt an der Mangfallschlucht in Oberbayern und ist bekannt für die größte Orgelsammlung der Welt: Von der transportablen Reiseorgel bis hin zur großen Münchner Domorgel hat Denkmalpfleger Sixtus Lampl mehr als 60 Königinnen der Instrumente zusammengetragen.

Beitrag auf www.deutschlandfunk.de

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Ein Operndorf in Afrika. „Für uns ist das eine sehr gute Chance“

Grundsteinlegung von Christoph Schlingensiefs Festspielhaus in Burkina Faso

Christoph Schlingensief hat in Burkina Faso den ersten Spatenstich getan und den Grundstein gelegt für sein Festspielhaus: In der Nähe von Ouagadougou entsteht bei dem kleinen Dorf Laongo ein ganzes Operndorf mit Schule, Theaterbühne, Werkstätten und auch einer Krankenstation. „Von Afrika lernen“ nennt Schlingensief sein Projekt – denn es geht ihm um ernsthaften Kulturaustausch.

Bericht im SWR 2, DLF Kultur Heute, Deutsche Welle, WDR 3, Ö1
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Der fliegende Schlingensief – Wagner-Inszenierung “Fliegender Holländer” am Teatro Amazon, Manaus.

Der Mythos von Manaus, dem wohl exotischsten Opernhaus der Welt, zog seit dessen Gründung 1896 Scharen von zivilisationsmüden Europäern an. Sie wollten ihre Hochkultur in Form von Oper mitten hinein in den wilden Dschungel tragen. Doch der Dschungel kam zur Oper. Lange Jahre stand das verfallene, verwanzte Haus nurmehr als skurriles Symbol mitten in Manaus Altstadt. Bis der aus Sao Paulo stammende Dirigent Luiz Fernando Malheiro 1997 in dem fast 100 Jahre alten Haus auf die Idee kam, ein Opernfestival zu etablieren.

2007 inszenierte Christoph Schlingensief im Rahmen des Festivals Wagners „Fliegender Holländer“, Kooperationspartner sind das Haus der Kunst München und das Goethe-Institut Sao Paulo.

Bericht am 24.4.2007 im ORF (DLF, SWR, NDR, DW)
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Anfassen der Zelte verboten. Theater im Iran

Das Fadjr-Festival in Teheran.

Das Zelt als Schutz vor den Blicken anderer, als vertraute Umgebung, als Heimat im Ungewissen, so wollten die iranischen Behörden die Choreografie von Helena Waldmann gern deuten. Keine Spur von Eingrenzung, Unterdrückung oder gar Willkür unterm Tschador, dem zeltähnlichen schwarzen Schleier persischer Frauen.

Stattdessen ein fragwürdiger neuer Titel: Occupied territory, Besetztes Gebiet.

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Aluminium für Amerika

Das umstrittene Karahnjukar-Wasserkraftwerk auf Island

(Hinweis: Das WKW wurde trotz des beschriebenen Protests gebaut)

Island gilt als das sauberste Land Europas. Keine Atomkraftwerke, endlose Schneefelder und Gletscher, geothermische Quellen und Wasserkraftwerke. Islands Energie stammt überwiegend aus Wasserkraftwerken, Geothermie und aus einem noch verschwindend geringen Anteil Windkraft. Nun wird auf Island ein neuer Staudamm gebaut und nicht nur die Naturschützer fragen sich wofür.

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The Holyrood Building – Zum Neubau des Schottischen Parlamentsgebäudes

Zeichen des Autonomiebestrebens – Zu Besuch in Schottlands Prestigebau

Am 1. Juli 1999 wurde in Schottland kräftig gefeiert. Tony Blair hatte sein Wahlversprechen von 1997 gehalten und den gut 5 Millionen Schotten, die nur allzu gern ihre Autonomie von den Low-Lowlandern, den Briten betonen, eine eigene Landesregierung gegeben. Ihre altes Parlament war 1707, fast 300 Jahre zuvor bei der Zwangsvereinigung von Schottland und England aufgelöst worden. Die vorerst provisorisch untergebrachten frischgewählten 129 MSPs, die Members of Scottish Parliament, konnten sich seitdem auf ein neues Parlamentsgebäude freuen, das aus 70 Entwürfen ein Jahr zuvor bereits ausgewählt worden war.

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