Spanisch in Havanna lernen, im Regenwald Pflanzen untersuchen und Mathematik beim Navigieren erproben: Schüler büffeln beim Projekt „Klassenzimmer unter Segeln“ während einer Reise auf einem Dreimaster. Sechseinhalb Monate sind sie unterwegs – und übernehmen dabei auch die Küche und die Nachtwachen.
Die Zahl der Bergtouristen steigt weltweit. Mancherorts führt das zu Konflikten. Bei der Europäisch-asiatischen Berg-Tourismus-Konferenz der Vereinten Nationen in Berchtesgaden diskutieren Branchenexperten über Lösungen: Mehr Nachhaltigkeit statt Partymeile – so soll demnach die Zukunft des Bergtourismus aussehen.
Streit um wertvolles Tiefengrundwasser im fränkischen Altmühlgebiet
Vermarktung und Privatisierung von Wasser sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen, weltweit. Brunnen und Wasserreserven in Deutschland sind meist in öffentlicher Hand. Was nicht heißt, dass Trinkwasser aus dem Boden nicht auch gehandelt oder verpachtet werden kann. Im wasserarmen Franken wird Tiefengrundwasser angezapft – um es hinterher zu verkaufen.
Von den einstigen Wäldern Äthiopiens ist heute kaum noch etwas übrig. Doch rund um die christlich-orthodoxen Klöster des Landes kann man die frühere Artenvielfalt noch erahnen. Die Kirchenwälder gelten als heilig und werden daher vor der Abholzung geschützt.
Deutsche Galerien weigern sich, seine jetzt unter eigenem Namen laufenden Bilder auszustellen. In Italien ist man da weniger zimperlich: Sein aktuelles Projekt „Kairos“, initiiert von einem deutschen Mäzen, sorgte im Herbst für Aufregung in Venedig in der Bibliotheca NazionaleMarciana am Markusplatz.
Sebastian Schwarz wollte das renommierte Glyndebourne Opernfestival zu einer experimentierfreudigen Bühne machen. Dann gab er seinen Posten als Generaldirektor unerwartet ab. Seine Vision ist in diesem Jahr dennoch erkennbar – zum Beispiel in einer Inszenierung von Samuel Barbers Oper „Vanessa“.
Humorvolles Trauerspiel rund um weibliche Gefühle: Keith Warners Inszenierung von Samuel Barbers Oper „Vanessa“ (Tristram Kenton)
Seit 1963 ist Kenia von Großbritannien unabhängig. Dennoch erinnert bis heute vieles an die Kolonialvergangenheit – und lässt im besten Fall sogar die Kassen klingeln. So wie im Karen-Blixen-Museum in Nairobi, das an die erfolglose, aber dennoch berühmte dänische Kaffeefarmerin erinnert.
„Ich hatte ein Farm in Afrika“ – das Haus der dänischen Kafffeefarmerin Karen Blixen in Kenia (Deutschlandradio/Susanne Lettenbauer)
Richard Wagner „Fliegender Holländer“ auf Passionsboden. Sinn und Unsinn von Oper in Oberammergau
Der kleine oberbayerische Ort Oberammergau ist für die einen ein heiliger Wallfahrtort, für andere einfach nur sehr skurril. Bunte Lüftlmalerei, zahlreiche Jesus-Holzschnitzfiguren in Souvenirläden und ein Passionstheater, das alle zehn Jahre Schauplatz des ältesten Passionsspiels der Welt ist.
Doch was genau passiert zwischen den zehn Jahren in dem Theater, das immerhin 4500 Zuschauer fasst?
Die kleine Kommune Pullach bei München hat eine besondere Geschichte.
Sie steht nicht nur für Reichtum und schicke Villen von Münchner Beamten. Sie ist auch seit Gründung der Bundesregierung ein Synonym für den Bundesnachrichtendienst BND. Von Pullach aus wurden im Kalten Krieg Spione in die Welt geschickt. Was nicht so bekannt ist: Das heutige BND-Gelände am Hochufer der Isar war bereits im Dritten Reich für Nazigrößen wie Martin Bormann, Vermögensverwalter von Adolf Hitler, eine beliebte Wohngegend.
Die Gebäude der Nazisiedlung stehen noch heute, teilweise auf BND-Gelände. Weil der Bundesnachrichtendienst künftig nicht mehr von Pullach, sondern von Berlin aus spionieren soll, spekuliert die Gemeinde nach dem Wegzug auf millionenschweren Baugrund und Gewerbeflächen.
Wären da nicht fünf Familien, denen die Flächen vor dem Dritten Reich gehörten und sie jetzt zurückfordern. Die Nationalsozialisten hätten ihnen in den 1930er Jahren die wertvollen Grundstücke abgepresst, ähnlich wie Raubkunst. Die heutigen Besitzer – der Freistaat Bayern, das Land Bayern, die Stadt München und die Bundesrepublik Deutschland – bestreiten das.
Zwei Häuser, zwei kleine Ortschaften in Bayern stehen für Anfang und Ende der Gruppe 47.
Am Bannwaldsee bei Füssen begann, was als die einflussreichste, nicht unumstrittene Literatengruppe der Nachkriegszeit die junge Bundesrepublik bestimmte.
20 Jahre später löste sich die Gruppe im Einödhaus der Pulvermühle von Waischenfeld in Oberfranken auf.
Wie prägten die Literaten diese Orte? Wer erinnert sich noch an die Dramatiker, Lyriker und Essayisten, die Thomas Mann nur als “pöbelhafte Rasselbande” bezeichnete?