Alternativer Nobelpreis 2021 für Marthe Wandou/Aldepa Kamerun

Marthe Wandou in Yaoundé

Wenn am 1. Dezember in Stockholm der alternative Nobelpreis verliehen wird, dann gehört zum ersten Mal eine Frau aus Kamerun dazu: Marthe Wandou, Gründerin der Organisation Aldepa (Action Locale pour un Développement Participatif et Autogéré) für die Prävention und Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder, insbesondere gegen Mädchen, sowie für die Betreuung der Überlebenden solcher Gewalt. Seit über zwanzig Jahren betreut Marthe Wandou Betroffene im Hohen Norden Kameruns, in ihrer Heimatregion L’Extrème Nord, die an den Tschad, an Nigeria und die Zentralafrikanische Republik grenzt.

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Koloniales Raubgut oder Geschenk? Der Blaue-Reiter-Pfosten aus Kamerun in München

Provenienzforschung vor Ort

Der Blaue Reiter-Pfosten im Münchner Museum Fünf Kontinente. Vorder- und Rückseite

Staunend und erschüttert sei er an den Schnitzereien der Kameruner hängengeblieben, schreibt Franz Marc 1911 an seinen Freund August Macke. Er sei nach dem Studium der Afrikasammlung „schon ein ganz anderer Mensch geworden“. Ein Jahr später, 1912, erschien im Almanach der Künstlergruppe »Der Blaue Reiter« ein Bild von einer dieser Schnitzereien, dem sogenannten »Blaue-Reiter-Pfosten«, einer fast zwei Meter hohen Holzskulptur mit auffälligen Schnitzereien auf der Vorder- und Rückseite, die heute im Münchner Museum Fünf Kontinente ausgestellt ist. Aus welcher Region Kameruns dieser »Blaue-Reiter-Pfosten« genau stammt, wie er erworben oder ob er geraubt wurde durch die deutschen Kolonialherren und deshalb zurückgegeben werden sollte, war bislang unbekannt. Ein im Januar 2022 endendes Forschungsprojekt des Münchner Museums gemeinsam mit den Universitäten Buea und Dschang in Kamerun ist dem nachgegangen.

Der Blaue-Reiter-Pfosten: Provenienzforschung im Herkunftsland Kamerun (deutschlandfunk.de) 27.11.21 Kultur Heute Deutschlandfunk Köln

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Unterwegs in Kamerun: Zwischen Aufbruch und Bürgerkrieg.

Zerreißprobe 60 Jahre nach Gründung der Föderalen Republik Kamerun. Ein Feature.

Demonstration im englischsprachigen Südwesten gegen die Zentralregierung

Am 1. Oktober 1961 einigten sich die englischsprachigen Gebiete Kameruns auf einen Zusammenschluss mit den französischsprachigen Gebieten. Der Vertrag von Foumban sollte das Land nach fast 80 Jahren Fremdherrschaft einigen und die Folgen der Kolonialzeit beseitigen. Sechzig Jahre später zeigt sich: Die Föderation ist gescheitert, seit fünf Jahren herrscht Bürgerkrieg in den südwestlichen und nordwestlichen Gebieten.

Doch während Rebellen in den anglophonen Gebieten um eine Unabhängigkeit ihres „Ambazonien“ kämpfen, gründet die junge Generation start-ups, feiert eine aufstrebende Musikszene in der Hauptstadt und der Hafenstadt Douala Erfolge. Junge Politiker aus allen zehn Landesteilen bereiten sich auf einen Regierungswechsel vor. Oppositionspolitiker in Nordkamerun proben den Widerstand.

ORF Ö1 19.10.2021 Panorama-Journal
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